Im innovativen Energiezentrum in Galgenen werden mit einem Holzkraftwerk und einer Biogasanlage umweltfreundliche Wärme und Strom produziert. Aus Grüngut, Speiseabfällen und Gülle wird in Fermentern Biogas erzeugt, das für den Betrieb eines Gasmotors, der Ökostrom produziert, genutzt wird. Regionales Alt-, Rest- und Waldholz dient als Rohstoff für das moderne Holzkraftwerk. Die bei der Verbrennung entstehende Wärme treibt eine effiziente Dampfturbine an, die Ökostrom für das öffentliche Netz produziert. Anschliessend wird diese Wärme in das Fernwärmenetz eingespeist. Auf diese Weise wird das CO₂-neutrale, nachwachsende Holz optimal eingesetzt. Sauberste Filtertechnik garantiert tiefste Emissionswerte.
Vom Schnitzelbunker gelangen die Holzschnitzel via Förderbänder zum Verbrennungsofen. Bei ihrer Verbrennung entstehen heisse Rauchgase, die im Dampfkessel Wasser zu Dampf erhitzen. Der Dampf treibt mit einer Temperatur von 420 °C und einem Druck von 60 bar eine Dampfturbine an, die mit einem Generator Strom erzeugt. Der entspannte und abgekühlte Dampf kondensiert nach der Turbine. Hier startet der Kreislauf erneut. Das Wasser fliesst zurück in den Dampfkessel, wo es wieder aufgeheizt wird. Für das Fernwärmenetz wird Dampf von der Turbine entnommen und zur Fernwärmezentrale geleitet. Hier wird mit dem Dampf das zirkulierende Wasser der Fernwärme auf 85 bis 125 °C erhitzt. Die Energiezentrale ist mit modernsten Filteranlagen ausgerüstet. Das Rauchgas gelangt über den 40 Meter hohen Kamin gereinigt in die Umgebungsluft. So entstehen aus der nachwachsenden Ressource Holz in Galgenen sauberer Strom und saubere Wärme.
Für die Biogasanlage werden organische Rohstoffe angeliefert. Diese werden in einem Lagerbereich gesammelt und dann als Gärsubstrat in den Gärreaktor befördert. Im Gärreaktor, oft auch Fermenter genannt, finden unter anaeroben Bedingungen (ohne Sauerstoff) mikrobielle Prozesse statt, die das Substrat abbauen und Biogas produzieren. Innen befinden sich Rührwerke, die eine gleichmäßige Durchmischung des Gärsubstrats gewährleisten und somit optimale Bedingungen für die Mikroorganismen schaffen. Das entstandene Biogas, hauptsächlich Methan, wird in Gasspeichern aufbewahrt. Das Biogas wird dann auf ein Blockheizkraftwerk geleitet, wodurch ein Motor angetrieben wird. Dieser Motor treibt einen Generator an, der Strom erzeugt. Gleichzeitig wird bei diesem Prozess Wärme erzeugt, die für Heizzwecke genutzt werden kann. Nach der Gasgewinnung verbleiben Gärreste, die als hochwertiger Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden können.